Stadt Köln, ab 19.03.2024, 30 Tage

Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt

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Getting closer. Annäherungen an den Klimawandel in Ostafrika
09.02.2019 - 07.04.2019

Ausstellung

Beschreibung

„Getting Closer“ befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Wandels von Klima und Mensch-Umwelt-Beziehungen in Kenia und Tansania.

Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden verschiedene Wege aufgezeigt, sozio-ökologische Veränderungen vor Ort zu erforschen. Etwa wie ein mit Glyzerin gefülltes, mit Moskitonetz abgedecktes Plastikrohr, das ein Jahr lang in der Natur zurückgelassen wurde, helfen kann, herauszufinden, warum es in der der Gegend um den Kilimandscharo plötzlich riesige Tomatenfelder gibt, obwohl es weniger regnet. Oder wie Fußball spielen in einem Dorf in Kenia dazu beiträgt zu verstehen, wieso die Menschen dort um Land streiten.

Der zweite Teil widmet sich persönlichen Geschichten aus lokalen Gemeinschaften in Kenia und Tansania. Die Geschichten beziehen sich auf eine sich verändernde Umwelt und die manchmal überraschenden kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge und Konsequenzen dieser Veränderungen. Sie verdeutlichen die unmittelbare Beziehung, in der Menschen und Land in Ostafrika stehen. Der Lebensunterhalt vieler Menschen dort hängt sehr konkret von Landnutzung ab. Sie sind entweder auf Acker- oder Weideland angewiesen und daher sofort von Umweltveränderungen betroffen. Wenn es nicht regnet, gibt es keine Ernten, die Rinder finden keine Weiden, der Lebensunterhalt ist gefährdet. Das sich ändernde Klima und die Umwelt haben die sozialen Beziehungen der Menschen beeinflusst, was zu Konflikten, aber auch zu neuen Kooperationsmustern geführt hat. Die Kultur und die Identitätsvorstellungen der Menschen haben sich gewandelt. Wirtschaftliche Möglichkeiten wurden stark von den Umweltveränderungen beeinflusst. Und nicht zuletzt stehen auch politische Dynamiken in engem Zusam-menhang mit diesen Veränderungen.

Der Eintritt ist frei.

Hintergrund: wissenschaftliche Basis der Ausstellung
Die Wanderausstellung „Getting Closer“ ist aus der Arbeit des interdisziplinären For-schungsprojekts „Resilience in East African Landscapes“ (REAL) hervorgegangen, das von 2013 bis 2017, koordiniert von der Universität Uppsala in Schweden (Professor Paul Lane, Institut für Archäologie und Alte Geschichte), von der Europäischen Union gefördert wurde und einen Verbund von europäischen und ostafrikanischen Forschungsinstitutionen darstellte. In dem Forschungsverbund arbeiteten mit Ethnologen, Archäologen, Geografen, Ökologen und Historikern Forscher aus den Sozial-, Natur- und Geisteswissenschaften zusammen.

Die Universität zu Köln war mit Professor Michael Bollig (Ethnologie) maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Neben Professor Michael Bollig, der auch dem Vorstand von REAL angehörte, forschten auch zwei Doktoranden am Institut für Ethnologie (Eric Kioko aus Kenia und Marie Gravesen aus Dänemark) im Rahmen von REAL zu dem Oberthema, wie sich die Umwelt in Kenia und Tansania in den letzten 1000 Jahren verändert hat. Sie beleuchteten, welche gesellschaftlichen Auswirkungen dies hatte und hat, um ausgehend davon nachhaltige Szenarien für die Zukunft entwickeln zu können.

Dass die Ausstellung am Rautenstrauch-Joest-Museum gezeigt werden kann, ist neben der Förderung der Europäischen Union und der „Seedbox. A Mistra-Formas Environmental Humanities Collaboratory“ in Linköping, Schweden, auch der Förderung des Global South Studies Center (GSSC) der Universität zu Köln zu verdanken.

Ausstellungsdesign
Die Ausstellung wird in und auf einer „Box“ präsentiert – circa zwei Meter breit, vier Meter lang und 2,20 Meter hoch. Sie steht auf Böcken von 90 Zentimetern Höhe. Teil eins der Ausstellung wird auf der Außenseite der Box gezeigt. Vier Öffnungen, eine auf jeder Seite der Box, laden das Publikum ein, in die Box zu treten, wo der zweite Teil, die persönli-chen Geschichten, gezeigt werden. Die großformatigen Portraits in der Box bilden einen Kontrast zu der eher kleinteiligen Gestaltung der Außenseite. Die Box kann gefaltet und in zwei Transportboxen verpackt werden. Die Ausstellung zeigt Fotos, Interview- und Film-segmente, historische Quellen sowie Karten, Modelle und einige Objekte von Forschun-gen aus Kenia und Tansania.

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