LVR-LandesMuseum Bonn / Rheinisches Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte

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Die Zisterzienser. Das Europa der Klöster
29.06.2017 - 28.01.2018

Ausstellung

Beschreibung

Der „Konzern der weißen Mönche“
650 Klostergründungen der Zisterzienser in 150 Jahren: Im Rheinland, in der Eifel und im Westerwald errichten sie kurz nacheinander die Abteien Kamp (1123), Altenberg (1133), Himmerod (1134), Heisterbach (1192) und Marienstatt (1212), die zu den frühesten Gründungen außerhalb Frankreichs gehören. Mit über 200 kostbaren Ausstellungsobjekten aus ganz Europa erzählt die Ausstellung die Erfolgsgeschichte dieses außergewöhnlichen Ordens. Vom späten 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts durchdringt der sogenannte Konzern der Weißen Mönche wie ein Netzwerk den Kontinent und entwickelt sich zu einem der mächtigsten Verbände der Christenheit. Die Zisterzienser und Zisterzienserinnen werden zu einem dynamischen Element der europäischen Zivilisation. Entdecken Sie in der Ausstellung die Spiritualität und die Lebenswelt der Klöster und vor allem die Gründe dieser außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Die Zisterzienser besinnen sich auf die Regel des heiligen Benedikt (um 480-547) – „Bete und arbeite“ – und finden zu einer tiefen Religiosität, die von vielen Menschen bis heute bewundert wird. Sie entscheiden sich für ein zurückgezogenes Leben meist fernab der Städte. Sie legen ein für alle Klöster verbindliches Regelwerk fest, die „Carta caritatis“, die „Urkunde der Liebe“, das sie aber bei Bedarf durchaus kreativ auslegen dürfen. Und sie fordern eine Reduktion auf das Wesentliche in Lebensführung, Kunst und Architektur. Sie schaffen Werte und Innovationen, die auch heute noch faszinieren.

Die Ausstellung
Die Ausstellung konzentriert sich auf die mittelalterliche Blütezeit des Ordens. Zahlreiche Objekte wurden eigens für die Ausstellung restauriert und machen zusammen mit Modellen, CAD-Rekonstruktionen, Medien- und Mitmachstationen die Klosterwelt Raum für Raum mit allen Sinnen erlebbar. Zu den Höhepunkten zählt der beeindruckende Hochaltar des ehemaligen Zisterzienserklosters Kamp. Ganz selten nur sind Bildtafeln dieser Zeit in solcher Frische erhalten. Sie werden gemeinsam mit den zugehörigen Skulpturen erstmals wieder in ihrer ursprünglichen Anordnung zu sehen sein. Aus Paris kommt die einzigartige Madonna aus Kloster Eberbach, heute als „Belle Allemande“ eines der mittelalterlichen Hauptwerke des Louvre. Vier als Reliquien verehrte Schädel, reich und kostbar verziert, stammen aus dem Altar des Zisterzienserinnenklosters Marienfeld. Das Grabtuch des Holmger Knutsson, eine lebensgroße figürliche Bildstickerei, gefertigt von den Nonnen des Skoklosters in Schweden aus dem Nationalmuseum Stockholm ist erstmals außerhalb Schwedens zu bewundern.

Netzwerke
Die Ausstellung zeigt nicht nur die Lebenswelt der Mönche und Nonnen, sondern auch das nicht immer einfache Verhältnis zu den weltlichen Herrschern ihrer Zeit. Auch auf die Rolle der Zisterzienser als innovativer und sehr erfolgreicher Wirtschaftskonzern geht die Ausstellung ein.

Ars scribendi / Die Schreibwerkstatt
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das Scriptorium, die Schreibwerkstatt: Hier werden die in Zisterzienserklöstern entstandenen, oft aufwändig geschmückten Handschriften im Original präsentiert: so etwa vier Pergament-Handschriften aus der Frühzeit des Ordens, die heute in Dijon aufbewahrt werden. Sie zählen zu den kostbarsten und berühmtesten Zeugnissen der Buchkunst des gesamten hohen Mittelalters. Sie können nicht nur die Originale bewundern, sondern auch eigens für die Ausstellung hergestellte originalgetreue Faksimiles. Diese bieten die einmalige Gelegenheit, die Bücher durchzublättern und nicht nur die aufgeschlagenen Seiten der Originale anzusehen. Übersetzungen der Texte, Musik und Erläuterungen lassen Sie tief in die faszinierende Geisteswelt des Mittelalters eintauchen.

Zwei große Persönlichkeiten
Der Schlussakzent der Ausstellung liegt auf der großen Persönlichkeit des Zisterzienserordens Bernhard von Clairvaux (um 1090-1153). Seine reformerischen Gedanken inspirierten Theologen über viele Jahrhunderte. So auch Martin Luther, mit dessen Blick auf die Zisterzienser im 500. Jubiläumsjahr der Reformation in 2017 die Ausstellung endet.

Mitmach-Stationen
Wie fühlt es sich an, eine Kutte zu tragen? Wie schwierig ist es, ein Schweigegelübde einzuhalten und sich nur über Gesten zu verständigen? Mitmachstationen laden Sie zum Entdecken und Ausprobieren ein. Unsere „Schreibwerkstatt“ zeigt Ihnen, wie die oft reich verzierten Handschriften im Kloster entstanden sind.

Link zur Ausstellung:

www.landesmuseum-bonn.lvr.de

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